기고/인터뷰

[독일] 최정일대사/Der Tagesspiegel/인터뷰
출처
외교부
작성일
2007.08.09
원본URL
http://www.mofat.go.kr/webmodule/htsboard/template/read/korboardread.jsp?typeID=11&boardid=754&seqno=302357&c=TITLE&t=&pagenum=69&tableName=TYPE_ASSOCIATE&pc=&dc=&wc=&lu=&vu=&iu=&du=

□ “유럽을 위한 관문”

- 최정일 한국대사, 미래를 위한 큰 가능성을 전망

(Ein Drehkreuz für Europa. Der Tagesspiegel 5.25일자 6면 3단. Rolf Brockschmidt)


질문: 최대사님, 독일에 오신지 2개월 되셨는데요, 독일생활하시면서 특별히 눈에 띄는 점이 있다면 무엇이었습니까?


대사: 독일인은 검소하고 실질적인 민족으로 익히 알고 있었습니다만, 독일인들을 방문했을 때 눈에 띄었던 점은 낮에 전등을 켜지 않는 절약정신이었습니다.


질문: 한국이 독일통일에서 배울 점은 무엇입니까?


대사: 통일과정과 통일 후 두 측면으로 구분해서 볼 수 있겠습니다. 첫 번째 교훈은 서독의 동방정책입니다. 서독은 동방정책을 통해 동독과의 교류와 협력을 강화하여 체제가 달라도 동질성 유지를 위해 노력했습니다. 교류와 협력강화라는 목적아래 저희도 큰 인내심을 가지고 화해와 협력정책을 펴가고 있습니다.


질문: 성과는 있었습니까?


대사: 아시다시피 며칠 전 남북한간 철도시험운행이라는 큰 성과가 있었습니다. 두 번째 교훈은 통일 후와 관련된 것입니다. 독일 통일비용은 예상했던 것보다 엄청나게 많았습니다. 이는 독일에 큰 경제적 부담이 되고 있습니다. 교류와 협력정책에도 불구하고 동서독 주민간의 사회적 통합측면에서 많은 문제와 갈등이 있었습니다. 간단히 말해 우리는 독일통일을 통해 많이 배우고 참고하고 있습니다.


질문: 독일과 한국의 통일문제에서 차이점이 있다면?


대사: 우리는 1950-53 한국전쟁을 겪었습니다. 동독인들은 20세기 초 잠시나마 민주주의를 배울 기회가 있었습니다. 반면에 북한인들은 조선시대가 끝나고 일본식민시대를 거쳐 바로 공산주의로 넘어갔기 때문에 시장경제와 자유민주주의를 배울 수가 없었습니다. 이로 인한 차이점을 극복하기 위해서 우리는 북한과의 교류와 협력을 더욱 강화하여 민족의 동질성을 유지하고 경제협력도 지속적으로 증진해야 합니다.


질문: 철도 재개통을 언급하셨는데, 일회적인 행사였는지 아니면 장기적인 철도운행이 있게 되는지요?


대사: 그것은 일회적인 시운전이었습니다만 56년만에 처음으로 철도가 운행되었습니다. 철도운행이 앞으로 정례화 되기를 바라고 있습니다.


질문: 북한 개성공단에 바라고 있는 희망이 있다면? 개성공단은 접근을 통한 변화를 시도하는 것입니까?


대사: 개성공단은 한국이 처음으로 북한에 생산시설은 구축했다는 점에서 대단히 중요한 의미를 갖고 있습니다. 이 프로젝트는 앞으로 남북한간의 경제협력 강화를 위한 기반이 될 것입니다. 개성공단은 휴전선 바로 옆 북쪽에 위치하고 있어 한반도의 긴장완화에 큰 도움이 될 것입니다.


질문: 유럽은 주로 중국이나 일본, 최근 들어서는 인도를 주시하고 있습니다. 한국은 어떻게 된 것입니까? 이 사실이 언짢으시지는 않으신지요?


대사: 한국은 20세기 초반 일본의 식민지하에 있었으며 극심한 가난을 겪었습니다. 하지만 한국은 중국이나 일본에 못지않은 문화유산을 갖고 있습니다. 한국은 아시아국 중 거의 유일하게 민주주의와 경제발전을 성공적으로 이룩한 국가입니다. 따라서 21세기에는 한국에 대한 관심이 점차 증진될 것으로 전망합니다. 이런 맥락에서 우리는 세계 각국과의 교류와 협력을 꽤하고 있습니다. 우리는 전 세계, 특히 독일과는 예술, 문화, 경제분야에서 더욱 많은 교류증진이 이루어지도록 노력하고 있습니다. 또한 한국은 큰 국제행사 유치, 즉 2014 동계올림픽의 평창유치와 2012 엑스포 여수유치를 위해 노력하고 있습니다. 유럽과의 FTA협상도 시작되었습니다. 동 협상이 타결되면 한국은 동아시아에서 유럽진출을 위한 허브역할을 할 것입니다.


질문: 유럽연합이 아시아에 하나의 모범이 될 수 있을까요?


대사: 유럽연합은 전 세계에 모범이 되고 있습니다. 그러나 아시아의 상황은 유럽과는 다릅니다. 아시아 국가들 간의 산업구조도 상이하며 경제력 또한 현격한 차이가 있습니다. 유럽이 종교와 시민사회와 같은 공통점을 갖고 있는데 비해 아시아에는 그와 같은 공통점이 없습니다.


질문: 독일에서 근무하시면서 어떤 점에 중점을 두실 계획이십니까?


대사: 독일은 경제기적과 분단극복이라는 측면에서 한국에서 특별한 의미를 갖는 나라입니다. 양국간의 관계는 아주 좋습니다. 이 좋은 관계를 더욱 심화, 확대시키는데 역점을 둘 예정입니다. 특히 양국국민간의 교류와 이해증진에 힘쓰겠습니다.

 

□ Ein Drehkreuz für Europa

Koreas Botschafter Choi Jung-il sieht große Chancen für die Zukunft


Herr Botschafter Choi, Sie sind jetzt seit zwei Monaten in Deutschland. Was ist Ihnen hier besonders aufgefallen?


Ich wusste, dass die Deutschen ein sehr sparsames und praktisches Volk sind. Jedes Mal, wenn ich deutsche Kollegen oder Gäste besuche, habe ich vor Ort herausgefunden, dass sie tagsüber nie das Licht brennen lassen.


Was hat Korea von der deutschen Wiedervereinigung gelernt?


Es gibt zwei Lektionen, die wir lernen können, einmal im Prozess der Wiedervereinigung und danach. Die erste Lektion war die Ostpolitik der westdeutschen Regierung. Westdeutschland hat stets durch die Ostpolitik den Austausch und die Zusammenarbeit mit der DDR verstärkt, sodass der Schutz der Unterschiede der Systeme die Identität bewahrt hat. So betreiben wir mit großer Geduld unsere Versöhnungs- und Kooperationspolitik mit Nordkorea, um Austausch und Zusammenarbeit zu verstärken.


Mit Erfolg?


Wie Sie wissen, haben wir vor einigen Tagen einen ersten Erfolg erlebt, als die Eisenbahnverbindung zwischen Nord und Süd erstmals seit dem Koreakrieg wieder aufgenommen wurde. Die zweite Lektion betrifft die Zeit nach der Wiedervereinigung. Die sogenannten Kosten der Wiedervereinigung sind viel größer, als man sich das vorher vorgestellt hat. Das war doch eine große Last für die deutsche Wirtschaft. Trotz der Politik des Austauschs und der Zusammenarbeit gab es viele Probleme bei der sozialen Integration der Deutschen in beiden Teilen des Landes. Daraus entstanden auch viele Konflikte. Mit einem Wort, wir haben von der deutschen Wiedervereinigung viel gelernt und wir betrachten sie als Vorbild für Korea.


Wodurch unterscheidet sich die Problematik der Vereinigung in Deutschland und Korea?


Wir haben den Koreakrieg von 1950 bis 1953 erlebt. Die Ostdeutschen hatten zumindest eine Phase der Demokratie Anfang des 20. Jahrhunderts gekannt, während die Nordkoreaner fast keine Chance hatten, Erfahrungen mit dem System der freien Marktwirtschaft und der Demokratie zu sammeln. Sie kamen von der Joseon-Dynastie über die japanische Kolonialisierung direkt in den Kommunismus. Um diese Unterschiede zu überbrücken, müssen wir den Austausch und die Zusammenarbeit mit Nordkorea verstärken, unsere Identität bewahren und wirtschaftlich weiter kooperieren.


Sie haben die beiden Züge erwähnt. War das eine einmalige Aktion oder wird es eine dauerhafte Bahnverbindung geben?


Das war zunächst eine einmalige Testfahrt. Aber es war die erste Bahnfahrt nach 56 Jahren. Ich hoffe sehr, dass diese Bahnverbindung in Zukunft regelmäßig fährt und ich gehe auch davon aus.


Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem Industriekomplex Gaeseong im Norden? Ist das Wandel durch Annäherung?


Der Industriekomplex Gaeseong ist für uns von großer Bedeutung, weil zum ersten Mal Südkoreaner ihre Produktionsanlagen im Norden errichtet haben. Dieses Projekt wird eine Grundlage aufbauen, auf der wir die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Zukunft intensivieren werden. Diese Industrieanlage liegt unmittelbar hinter der Entmilitarisierten Zone und wird daher einen großen Beitrag zur Reduzierung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel leisten.


Man schaut in Europa immer öfter nach China, nach Japan, neuerdings auch nach Indien. Wo bleibt Korea? Ärgert Sie das?


Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hat Korea unter der Kolonialisierung und absoluter Armut verbracht. Korea ist auf der Weltkarte noch nicht so lange bekannt. Aber Korea verfügt über nicht weniger Kulturdenkmäler als China oder Japan. Wir sind fast das einzige Land in Asien, das die Demokratisierung und wirtschaftliche Entwicklung erfolgreich abgeschlossen hat. Ich gehe daher davon aus, dass das Interesse an Korea im 21. Jahrhundert immer größer werden wird. In diesem Sinne bemühen wir uns um den verstärkten Austausch und Zusammenarbeit mit allen Ländern, vor allem mit Deutschland, auf den Gebieten Kunst, Kultur und Wissenschaft. Außerdem versuchen wir große internationale Ereignisse wie die Olympischen Winterspiele 2014 nach Peongchang und die Expo 2012 nach Yeosu zu holen. Wir haben außerdem die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit Europa angefangen. Wenn diese Gespräche abgeschlossen sind, wird Korea ein Drehkreuz für Europa in Ostasien werden.


Ist die Europäische Union auch ein Vorbild für Asien?


Die EU ist ein Vorbild für die ganze Welt. Die Lage Asiens ist aber doch ein wenig anders als in Europa. Die industriellen Strukturen sind sehr unterschiedlich, ebenso die Kluft zwischen den einzelnen Wirtschaftsvolumina. Während die Europäer Gemeinsamkeiten wie Religion und Zivilgesellschaft besitzen, fehlen in Asien ähnliche Gemeinsamkeiten.


Wo werden Sie in Ihrer Arbeit in Deutschland Akzente setzen?


Deutschland hat die Phasen des Wirtschaftswunders und der Wiedervereinigung durchlebt und gemeistert und ist in dieser Hinsicht von besonderer Bedeutung für Korea. Die Beziehungen sind hervorragend. Trotzdem werde ich großen Wert darauf legen, den aktiven Austausch zwischen der deutschen und der koreanischen Bevölkerung zu fördern und zu vertiefen.


Das Gespräch führte Rolf Brockschmidt